Rad- und Wanderwege
Auf dieser Seite finden Sie unsere Rad- und Wanderwege.
Die Radwege werden aktuell noch überarbeitet.
Wanderkarte
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Wanderweg D1 - 10 Km
Weinberge – Schafbrünnlein – Markuskirche – Aisch
Start ist der Bahnhof in Dietersheim. Folgen sie der Beschilderung bis zum Schweinebach. Diesen überqueren und nach rechts wandern. Nach 250 m nach links abbiegen in Richtung Wald bis zur Kreisstraße am Weiher. Diese überqueren und unterhalb der Weinberge bis zum sanften Anstieg. Dort steht eine Sitzgruppe, auch eine Bank unter dem Birnbaum und lädt zum rasten ein.
Alternativ können sie den Weg hoch in Richtung Burg Hoheneck nehmen und somit den D 1 verlassen.
Geradeaus weiter kommen sie am Schafbrünnlein vorbei und am Baumsofa zum netten Erinnerungsfoto.
Jetzt wartet eine Sitzgruppe mit herrlichem Blick in die Bad Windsheimer Bucht auf sie. Jetzt weiter rechts am Waldrand entlang, auch einige Meter im Wald. Danach biegen sie links ab in Richtung Dottenheim.Der eigentliche Weg leitet sie links zur Kirche und in einer Schleife entlang der Aisch, bis sie den Türkenbrunnen erreichen. Gegenüber das Gasthaus zur Krone mit evtl. Einkehrschwung. Es besteht die Möglichkeit mit dem Zug zu fahren oder die Tour D 1 entlang der Bahngleise zurück nach Dietersheim.
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Wanderweg D2 - 14 Km
Klausberg - Windrad - Oberroßbach (In der Freizeitkarte)
Sie starten am Bahnhof in Dietersheim, überqueren die Bahngleise und biegen links ab. Nach ca. 500 m nach rechts an einer kleinen Anhöhe entlang – linker Hand der 358 m hohe Klausberg und rechter Hand eine Bank zum verweilen. Am Grünweg bis zum Wald und dann links in Richtung Weiherhof.
Nun laufen sie vorsichtig ein kurzes Stück nach rechts auf der Kreisstraße entlang. Biegen sie in den 2. Feldweg links ab und nach 350 m wieder links.
Nach einem steilen Anstieg sind sie am ersten Windrad und haben einen herrlichen Blick ins Aischtal. Folgen sie der Beschilderung und sie erreichen Oberroßbach. Sie queren die Kreisstraße und haben die Möglichkeit zur Einkehr ins Gasthaus Fiedler.
Weiter in südlicher Richtung am Wasserhäuschen vorbei bis zum Wald. Hier rechts abbiegen und am Waldrand entlang bis zur Straße, über die sie Pechhütte und Beerbach erreichen.
Am Ortseingang von Beerbach nach links am Spielplatz vorbei. Am Ortsausgang wieder links und bei der Gabelung dann rechts führt sie der Anstieg zu einem romantischen Aussichtspunkt zum Rasten.
Gestärkt weiter Richtung Walddachsbach. Am Waldrand rechts - nach ca. 500 m könnten sie links abbiegen, um zum Aussichtspunkt 7 Eichen zu kommen - dann geradeaus durch den Wald bis zur Straße.
Einige Meter auf der Straße, dann rechts in einen herrlichen Grünweg mit alten Obstbäumen. Danach links und die Straße überqueren. Jetzt nach rechts und den Schweinebach überqueren.
Den D2 folgen und sie erreichen Dietersheim. -
Wanderweg D3 - 13 Km
Zogelsberg – Hausenhof – Altheim (In der Freizeitkarte)
Start ist der Bahnhof in Dietersheim oder am Schulzentrum.
Folgen sie den Verlauf der Mühlgasse, am Kriegerdenkmal vorbei und gleich links.
Nach der Ortschaft geradeaus Richtung Zogelsberg, der zweithöchsten Erhebung der Gemeinde mit 342 m.
Nach leichtem Anstieg nach links und überqueren die Kreisstraße an der Bauschuttdeponie. Nun am Waldrand entlang in Richtung Hausenhof.
Rechterhand ein herrlicher Blick nach Unternesselbach.
Jetzt links und erreichen Hausenhof. Hier hat jeden Samstag das Cafe Ole` von 15 – 17 Uhr geöffnet.
Dann weiter Richtung Altheim. Nach der zweiten Linkskurve nach rechts in den Wald einbiegen und den weichen Wiesen- Waldweg geniessen.
Auf der kleinen Anhöhe am Waldrand gibt’s einen herrlichen Blick ins Aischtal.
Dann wieder hinunter und am Bach entlang und die Straße überqueren. Jetzt nach rechts an einer Stallung vorbei in Richtung Altheim.
Hier der Beschilderung nach lohnt ein Abstecher zur Marien – Kirche mit ihrem Zwiebelturm (Anschlagtafel beachten) .
Weiter Richtung Dottenheim und an den Aischwiesen zurück nach Dietersheim. -
Wanderweg D4 - 7 Km
Aischwiesen Wanderweg, auch für Rollstuhlfahrer (In der Freizeitkarte)
Der Bahnhof Dietersheim ist der Startpunkt der kurzen Wanderung, die sich ausschließlich auf befestigten Wegen befindet und somit ideal für Spaziergänger und Nordic-Walking- Fans ist.
Rollstuhlfahrer müssen die steile Unterführung und einen weiteren sanften längeren Anstieg einplanen.
Zunächst unterqueren sie nach 350 m die B 470. Vor dem Schulzentrum geht es links in Richtung Aischwiesen nach Dottenheim. Hier halten sie sich rechts und laufen über beide Brücken nach Altheim.
In der Ortschaft rechts, hier lohnt ein Abstecher zur Marien-Kirche mit ihrem Zwiebelturm. (Anschlagtafel beachten).
Zurück zur Strecke am Friedhof und Neubaugebiet vorbei führt der Flurbereinigungsweg zurück nach Dietersheim.
Hier haben sie einen tollen Blick des Dottenheimer und Dietersheimer Aischtals.
In Dietersheim am Kriegerdenkmal biegen sie rechts in die Mühlgasse ein und erreichen das Schulzentrum.
Dann durch die Unterführung und zum Bahnhof.Erlebniswanderpfad - QR Code Tafel:
Koordinaten: 49°33'02.6"N 10°30'47.4"E oder 49.550724, 10.513154
Google Maps: https://bit.ly/3eXSANU
Befestigt ist die QR Code Tafel am roten Brückengeländer
Link zum Artikel: www.qrco.de/bd8bm4
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Wanderweg D5 - 9 Km
Schießeiche - Weinberg
Sie wandern in Dottenheim am Friedhofparkplatz in Richtung Bahnhof oder am Dottenheimer Bahnhof in Richtung Walddachsbach los, überqueren dann die Eisenbahnlinie und biegen nach ca. 300 m am Holzplatz links ab.
Nach ca. 300 m steht linkerhand die mehr als 500 Jahre alte Dottenheimer Schießeiche, hier kann gerastet werden.
Zurück zur Straße, den Anstieg hoch und nach ca. 200 m rechts den Wiesenweg bis zum Wald. Jetzt links am Waldrand entlang bis zum Weg und dann rechts.
Nun überqueren sie den Schweinebach und die Straße.
Nach 350 m nach rechts und sie laufen den mit alten Obstbäumen gesäumten Weg entlang. Danach 250 m auf der Straße, dann links einen kleinen Anstieg hoch. Oben angekommen biegen sie rechts ab zum Rastplatz 7 Eichen oberhalb den Walddachsbacher Weinbergen.
Der Beschilderung nach gehen sie bergab und erreichen den Ortseingang von Walddachsbach.
Hier kann im grünen Baum eingekehrt werden.
Gestärkt geht’s weiter am Glockenturm vorbei, am Ortsende rechts Richtung Wald.
Sie queren einen kleinen Graben und erreichen nach 200 m Waldpfad einen Waldweg. Hier links und später rechts und sie sehen bald die Dottenheimer Weinberge.
Nochmals nach links abbiegen, eine kleine Steigung hoch und erreichen eine Sitzgarnitur zum verweilen.
Die Beschilderung zeigt, dass sie am Schafbrünnlein, das rechts am Weg plätschert und „Baumsofa“ vorbeikommen mit herrlichem Blick in die Bad Windsheimer Bucht.
An der ersten Weggabelung, wo auch eine Ausruhpank steht, biegen sie rechts ab und wandern am Waldrand entlang bis zur nächsten Biegung nach links.
Jetzt geradeaus und sie erreichen Dottenheim.
Nach links geht’s zum Friedhofsparkplatz und rechts zum Bahnhof.Erlebniswanderpfad - QR Code Tafel:
Koordinaten: 49°31'60.0"N 10°32'39.5"E oder 49.533323, 10.544292
Google Maps: https://bit.ly/3Bq6pfNLink zum Artikel: qrco.de/bdIysn
Erlebniswanderpfad - Stationen
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Der Altheimer Zauberkeller
Hexe auf dem Dach?
verfasst von Familie Reichel
im März 2022
35 Jahre lang (1978 bis 2013) ging in Hausnummer 76 einmal im Monat die Post ab.
Zauberkünstler, Kabarettisten, Jazzmusiker begeisterten die 60 Zuschauer, die aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus anreisten.Karlo Reichel, als MOSCHE KARLO bekannter Zauberkünstler, stellte ein Jahresprogramm zusammen und schon im Dezember waren die Vorstellungen für das nächste Jahr ausverkauft.
Die vorzügliche Betreuung durch seine Frau Brigitte hat sich bei den Künstlern von Berlin über Frankfurt bis München herumgesprochen; einige haben hier Vorpremieren gespielt, bevor sie dann z.B. bei der Lach- und Schießgesellschaft in München auftraten.
Im Internet kann man den Hausherrn unter www.mosche-karlo.de buchen.
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Beerbach - Spuren der Geschichte in einem kleinen Dorf
Die Ursprünge, das Schloss und die Schule
verfasst von Friedrich Winkler
Dorfchronistim Mai 2022
Die Urspünge
In der Gründungsurkunde des Klosters Heilsbronn von 1132 wird Beerbach erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert zählte Beerbach zu den Besitzungen der Familie Seckendorf und gehörte einem Walter von Beyerbach.
Danach wurde Beerbach zunächst Besitztum des Grafenhauses Hohenlohe und wechselte danach häufig die Besitzer. 1699 erwarb Friedrich Wilhelm von Witzleben Beerbach vom Fürsten Christian Ernst Markgraf zu Brandenburg als freies adeliges Rittergut. Zu diesem Zeitpunkt standen in Beerbach vermutlich als Folge des 30jährigen Krieges nurmehr zwei baufällige Häuser mit Scheunen und Stallungen und eine alte Kapelle. Der Besitzer hatte die herrschaftliche Erlaubnis, Wohnungen zu erbauen und Grundstücke zu verteilen. In Beerbach wurden wie im übrigen Franken nach dem 30jährigen Krieg zahlreiche Glaubensflüchtlinge aus Österreich angesiedelt, sogenannte „Exulanten“. Im Dorf gab und gibt es noch viele Familiennamen die auch häufig in Österreich vorkommen: Brater, Frühwald, Haas, Holzberger, Lindner oder Schmidtner und viele andere mehr.
Das Schloss
Von 1700 - 1706 erbaute von Witzleben ein herrliches Schlossgebäude aus gehauenen Quadern von 82 m Länge und 54 m Breite. Er ließ auch schöne Gärten anlegen. Schloss und Schlossgarten befanden sich im heutigen Ortskern, ausgehend vom Marktplatz in Richtung Pechhütte. In dieser Zeit war das Ortsbild von Beerbach geprägt durch das herrschaftliche Schloss und armselige Tropfhäuslein, die mit der Pechhütte einen gesonderten Ortsteil bildeten. Die teilweise heute noch sehr verwinkelten Besitzverhältnisse von Beerbach, besonders im Ortskern, sind auf die ritterschaftliche Vergangenheit zurückzuführen.
Bereits 1720 verkaufte die Witwe Wilhelm von Witzleben das Rittergut an das Haus Brandenburg. Markgraf Georg Wilhelm überließ Beerbach am 16. Februar 1724 als Rittergut dem hochfürstlichen Brandenburg - Kulmbachischen Hofrat Johann Heinrich von Stürzel. Johann Heinrich von Stürzel und seine Gemahlin Eva Margareta Rosina, eine geborene von Waldenfels, überließen es später ihrer Tochter Margareta Charlotte, welche sich im Jahre 1737 mit dem hochfürstlich-markgräflichen Brandenburgischen Hauptmann Ludwig Johann Ernst von Holleben verehelichte. Ernst von Holleben erreichte den Rang eines markgräflichen Bayreuther Oberst. Ihr Sohn Viktor Friedrich von Holleben, der später preußischer Generalmajor werden sollte, wurde in Beerbach geboren.
Im Jahre 1769 verkaufte Ludwig Johann Ernst von Holleben, Obrist, und dessen Gemahlin Margareta Charlotte, eine geborene von Stürzel, das Rittergut an den hochfürstlich markgräflichen Brandenburgischen geheimen Hofrat Simon Charles Baron de Tubeuf.
Simon Charles de Tubeuf war ein französischer Adliger der nach einem Duell sein Regiment das im österreichischen Erbfolgekrieg in Böhmen eingesetzt war, verlassen musste und in den Hofdienst des Markgrafen Friedrich von Ansbach und Bayreuth eintrat. Seine Karriere war bemerkenswert: Er wurde Kammerherr, Schlosshauptmann, Oberbaudirektor, Kommandant der Parforcejagd, Direktor der Oper und erhielt den Titel eines Geheimen Rates. Übrigens nannte er sich später „von“ Tubeuf.
Das Wappen dieses letzten adeligen Besitzers ist am Haus Herrnbergstraße 1 am Marktplatz, einem ehemaligen Teil des Schlosses, angebracht. Die letzten Besitzer des Rittergutes Beerbach waren sehr wohltätig, woran eine Tafel im Altarraum der Dottenheimer Kirche erinnert. Nach dem Tode seiner Frau im Jahr 1780 verkaufte er wenige Jahre das Rittergut Beerbach für 60000 Gulden an das Fürstentum Ansbach und zog nach Erlangen. 1786 wurde das Rittergut vom Neustädter Kastenamtmann im Auftrag des Marktgrafen unter öffentlicher Aufsicht einzeln und stückweise an die Untertanen verkauft.
Im Zuge des Verkaufs erwarb der Hafnermeister Johann Wendel Schneider die sämtlichen Schlossgebäude mit dem Schlossgarten, um die Summe von 3000 Gulden. Mit „höchster Erlaubnis“ ließ er in den Jahren 1802 bis 1805 das Schlossgebäude abbrechen. Die Steine wurden zum Aufbau von neuen Gebäuden verwendet. Das sind jetzt die Häuser Rimbacher Str.1, Herrnberg Str. 2, 4 und 14. Auch in weiteren Gebäuden im Dorf kann man weitere Relikte des Schlosses finden. In den Häusern sind zum Teil noch die alten Gewölbekeller vorhanden.
Danach entwickelte sich Beerbach erstaunlich rasch. Das Dorf, das um 1700 außer dem Rittergut nur aus wenigen kleinen Häusern bestand, hatte 1861 über 400 Einwohner. Heute zählt Beerbach ca. 220 Einwohner.
Das Schulhaus
Das alte Schulhaus (heute Herrnbergstraße 15) wurde 1837 im Auftrag der Gemeinde Beerbach errichtet. Bis 1837 wurde der Unterricht abwechselnd in Privathäusern abgehalten. Im Schulhaus war bis 1967 eine zweiklassige Volksschule untergebracht. Bis 1959 befand sich daneben auch noch die Lehrerwohnung im Gebäude. Über die vielen Jahre der Schule in Beerbach wurden auch immer wieder die Schüler aus umliegenden Dörfern in Beerbach unterrichtet.
Heute kaum vorstellbar wurden Ende des 19. Jahrhunderts über 100 Schüler von nur einem Lehrer unterrichtet. Von Vorteil war dabei dass die Kinder damals mit großer Disziplin erzogen wurden, auch wenn es nach heutigen Maßstäben absolut so nicht mehr möglich wäre. Heute kaum vorstellbar wurden Ende des 19. Jahrhunderts über 100 Schüler von nur einem Lehrer unterrichtet. Von Vorteil war dabei dass die Kinder damals mit großer Disziplin erzogen wurden, auch wenn es nach heutigen Maßstäben absolut so nicht mehr möglich wäre.
Zumindest in den 1950er und 1960er Jahren konnte die Schulausbildung durchaus als gut eingestuft werden. Einige Schüler, die auf weiterführende Schulen wechselten, konnten später ihre Studien an deutschen Universitäten erfolgreich abschließen. Nach der Nutzung als Schulhaus wurde das Gebäude verschieden genutzt: als Wohnung, für Gottesdienste und für größere Veranstaltungen.
Heute dient das Schulhaus nach umfangreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten als Dorfzentrum für die Beerbacher Vereine, Stammtische und Veranstaltungen.
Wenn sie die Spuren der Geschichte noch weiterverfolgen wollen:
- Die Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V. bietet vielfältige Informationen zum Thema Exulanten. Siehe auch: www.gf-franken.de/
- Die Ehefrau von Simon von Tubeuf, Friederike von Weitershausen (geb. 1722 in Bamberg) starb am 18.11.1780 und wurde in Dottenheim begraben. In der Markus Kirche in Dottenheim findet man den dazugehörigen Schriftstein.
- Simon von Tubeuf zog in das Bünausche Palais in Erlangen (Friedrichstraße 28). Dort kann man an der Fassade auch das Familienwappen mit der Devise DEO ET VIRTUTI sehen.
- Die alte Chronik von Beerbach von ca. 1850 finden Sie im Internet: Die Chronik von Beerbach https://bit.ly/3tkBCxw
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Beerbach - Der Obstanbau
Beerbach und der Obstanbau
verfasst von Friedrich Winkler
Dorfchronistim Mai 2022
Der Obstanbau
Begünstigt durch die klimatischen Verhältnisse wurde in den Beerbacher Fluren ab dem Ende des 19. Jahrhunderts viel Obstbau betrieben, was den Beerbachern bis in die Nachkriegszeit einen gewissen Wohlstand bescherte. Der Obstbau löste den Hopfenanbau als „Sonderkultur“ ab. Kultiviert wurden vor allem Kirschen, aber auch Äpfel, Zwetschgen und Birnen. Bereits 1898 wurde Beerbach vom Bezirksamt Neustadt für seine Obstbäume gelobt. 1968 standen in Beerbach angeblich mit über 12000 Obstbäumen ca. 10% des Gesamtbestands im Landkreis Neustadt/Aisch.
Die Kirschenernte war eine sehr zeitaufwändige und arbeitsintensive Angelegenheit. Die Früchte mussten im optimalen Reifegrad und möglichst schonend von den damals üblichen hohen Bäumen geholt werden (fränkisch: „blodd werrn“). Da die unterschiedlichen Kirschsorten in nur wenigen Wochen geerntet werden konnten musste die ganze Familie mithelfen und fast das ganze Dorf war in diesen Tagen auf den „Kirschäckern“. Selbst Erntehelfer (zumeist weggezogene Familienangehörige aber auch Freunde und Bekannte) waren nicht unüblich. Geerntet wurde mit Hilfe von langen Holzleitern die regional hergestellt wurden. Die Ernte war keine ungefährliche Tätigkeit bei der es immer wieder durch den Bruch von Leitern zu Unfällen kam. An einigen Kirschäckern standen kleine gemauerte Häuschen die bei Sommergewittern als Schutz für Mensch und Ernte dienten.
Das Obst wurde bis in die in die 1970er Jahre durch ortsansässige Obsthändler angekauft und täglich frisch in den Großraum Nürnberg, Fürth und Erlangen geliefert. Mit der größeren Anzahl von Autos kamen auch immer mehr Käufer aus dem Großraum Nürnberg nach Beerbach um vor Ort die Kirschen direkt beim Bauern zu erwerben.
Im Allgemeinen wurde der gelegentliche „Mundraub“ (fränkisch: Kerschdn schdaung“) auf den Kirschenäckern geduldet da es in den meisten Jahren genug Kirschen gab. Empfindlich reagierten die Beerbacher Bauern allerdings auf das Herabreißen von Ästen und auf das großflächige Niedertrampeln der unter den Bäumen wachsenden Pflanzen (z.B. Getreide). In solchen Fällen kam es manchmal zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Besitzern und den Dieben.
Der Obstanbau erforderte besondere Kenntnisse und Fähigkeiten im Dorf. So verwundert es nicht, dass bereits 1902 der Obst- und Gartenbauverein Beerbach gegründet wurde. Der Verein kümmerte sich um die Verbesserung der Kenntnisse z.B. beim Baumschnitt und der Schädlingsbekämpfung aber auch um die gemeinschaftliche Beschaffung von notwendigen Hilfsmitteln wie Spritzmittel, Spritzgeräten, Obststeigen oder Obstpressen. Auch Lehrfahrten in andere Obstbaugebiete (z.B. an den Bodensee) wurden durchgeführt. Eine besonders wichtige Fähigkeit war das „Veredeln“ von Obstbäumen mit vorher gewonnenen „Edelreis“ einer besonders wertigen Obstsorte. Dabei werden auf eine „Unterlage“ (einen unedleren jungen Baum) Teile eines Baumes mit den gewünschten Fruchteigenschaften „aufgepfropft“.
Manchmal wurden auch verschiedene Sorten auf eine Unterlage gepfropft so dass später auf einem Baum verschiedene Sorten geerntet werden konnten. Der Obst- und Gartenbauverein existiert noch immer hat aber seine Tätigkeit stark auf den Bereich „Gartenbau“ und die Dorfverschönerung beschränkt. Für den Rückgang des intensiven Obstbaus gab es viele und sehr verschiedene Gründe:
Nach und nach nahmen immer mehr Dorfbewohner eine Arbeit außerhalb der Landwirtschaft auf. Somit standen nicht mehr so viele Arbeitskräfte zur Ernte zur Verfügung und auch die erzielten Erlöse aus dem Kirschenverkauf konnten mit den Löhnen nicht mehr mithalten.
Ein weiteres Problem war die fortschreitende Mechanisierung in der Landwirtschaft. Die großen Bäume mit ihrem weiten Wurzelwerk behinderten die Bearbeitung der Flächen mit den immer größeren Traktoren und Maschinen.
Nicht zu vergessen ist der Wandel in den deutschen Haushalten: Selbst einmachen, eigene Marmelade usw. verlor deutlich an Bedeutung und die ersten Kirschen aus Italien waren in den Geschäften früher verfügbar als die einheimischen.
Mit dem Ende des intensiven Kirschenanbaus kam auch das Ende für ein damit zusammenhängendes Fest: dem Kirschenball.
Der Kirschenball (fränkisch: Kerschderbool) fand gegen Ende der Kirschenernte im Juni statt. Beerbach feierte ein Wochenende ähnlich wie die Kirchweih mit Musik und Tanz, Festessen zu Hause oder in den Wirtshäusern und Zuckerbuden auf dem Marktplatz. Der Tanzsaal wurde mit Kirschzweigen mit Früchten geschmückt und das ganze Dorf herausgeputzt.Heute hat der Obstbau selbst kaum noch wirtschaftliche Bedeutung, aber geblieben ist die Neigung der Beerbacher immer wieder junge Obstbäume anzupflanzen oder neue Streuobstwiesen anzulegen. Auch die Herstellung von edlen Obstbränden oder von Apfelsaft wird im Dorf gepflegt. Auffällig sind außerdem die vielen wilden Kirschenbäume in den Wäldern um Beerbach.
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Beerbach - Die Schafscheune
Ein altes Gebäude im Wandel
verfasst von Friedrich Winkler
Dorfchronistim Mai 2022
Die Schafscheune (fränkisch: Schofscheiern)
Das Gebäude wurde 1727 durch Johann Heinrich von Stürzel erbaut. Auf der Innenseite des Torbogens über den Kellereingang ist noch J.H.v.St 1727 zu lesen.
Der Kauf des Gebäudes am 6. Februar 1787 durch die Gemeinde Beerbach wird vom damaligen Dorf-Chronisten wie folgt festgehalten:„Im Jahre 1786 wurde nun das Rittergut vom Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander zu Brandenburg durch eine beorderte und beauftragte Kommission, die Beerbacher Ritterguts-Administration, unter dem Kastenamtmanne Johann Heinrich Modrach in Neustadt a. d. Aisch unter öffentlicher Aufsicht einzeln und stückweise an die Untertanen verkauft.
Am 6. Februar 1787 hatte die Gemeinde Beerbach den großen Keller mit dem Gebäude darüber, außer dem Schlosse, gegenwärtig die Schafscheuer und mit Haus Nr. 14 bezeichnet, von obiger Kommission um 2000 fl. Kaufschilling nebst 40 fl. Leihkauf erkauft und zwar mit der Bedingung, den Kaufschilling in 4 Martinifristen zu bezahlen mit einem jährlichen Erbzins von 2 fl. und 2 fl. Kammersteuer, ferner bei allen Kauf-, Tausch und Veränderungsfällen mit dem 10. Gulden Handlohn.
Diese 4 fl. Gefälle, das Botengehen, die Baufrohn und Gemeindebeschwerungen dürfen von diesem Keller mit dem Gebäude darüber, solange es im Gemeindehaus ist, weggezogen werden und auf das dermalige Hirtenhaus (Nr. 25) so sie verkaufen wollen, gelegt werden."
(Auszug aus dem Kaufbrief, Neustadt a. d. Aisch, den 3. Oktober 1786. Johann Adam Nicol wurde als konstituierter Lehenträger darüber aufgestellt. Ausschnitt aus der Chronik des Peter Wissmann)
Das Gebäude brannte am 9. September 1885 bis auf den Keller komplett ab. Mit verbrannt sind dabei viele eingelagerte Erntevorräte, die Glocke, die Uhr und die zwei „Bahrtücher“ zur Aufbahrung der Toten. Das Kellergewölbe überstand den Brand ohne größeren Schaden.
Da offensichtlich die ausgezahlte Versicherungssumme von 3522 Mark die Kosten für einen Neuaufbau bei weitem nicht abdeckte, kam es im Dorf zum Streit über einen Neubau. Schließlich wurde dann doch das Gebäude in der heutigen Form aufgebaut.Am 26. August 1886 wurde die neue Glocke auf der Schafscheune geweiht, um kurz danach durch eine größere ersetzt zu werden, da die erste einen Sprung hatte.
Übrigens hat der damalige Chronist des Dorfes, der Maurermeister Wissmann, für den Bau der neuen Schafscheune 1100 Mark berechnet.Da die Schafscheune immer „Gemeingut“ war, wurde und wird sie in vielfältiger Weise genutzt:
- Stallungen für die Pferde der adligen Grundbesitzer und durchziehende französische und russische Truppen Wohnung des Schäfers und Schulstube
- Lagerung von Erntevorräten
- Abstellplatz für den Wagen für die Leichenüberführung
- „Feuerwehrhaus“ für die Aufbewahrung der Ausrüstung und der Spritze
- „Schlauchtrocknung“ für Feuerwehrschläuche
- Unterrichts- und Besprechungsraum der FF Beerbach u.a. auch benutzt für Veranstaltungen der Landfrauen und für Singstunden des MGV Beerbach)
- Luftschutzbunker während des II. Weltkriegs
- Gemeinschaftliche Tiefkühlanlage „Gefriergemeinschaft“
- Raum der Beerbacher Jugend „Haisla Baabach“
- Sozialwohnung
- Feste im Kellergewölbe
Zum Schluss noch eine Besonderheit im Zusammenhang mit der Schafscheune:
Bis zum Bau der Kapelle im Jahr 1974 musste bei Beerdigungen die Glocke auf der Schafscheune geläutet werden. Die Lösung in der Zeit vor Funkgeräten und Handys war einfach:
Vom Pfarrer am Friedhof bis zum „Läuter“ in der Schafscheune waren immer in Sichtweite Kinder aufgestellt die das Zeichen des Pfarrers mit weißen Taschentüchern an das nächste Kind übermittelten. Das System klappte in den meisten Fällen sehr gut, da die Kinder damals sehr konzentriert bei der Sache waren und ihnen die Wichtigkeit ihres Tuns deutlich vermittelt wurde. -
Die Aisch
Ein Fluss und sein Umfeld
verfasst vom Arbeitskreis Historie Dorf- und Kulturverein Altheim e.V.
im April 2022
Die Aisch ist ein linker Nebenfluss der Regnitz. Sie entspringt westlich von Illesheim, durchfließt in Richtung Nordost die Landkreise Neustadt-Aisch/Bad Windsheim, Höchstadt und Forchheim und mündet nach 83 Km Strecke nördlich von Forchheim in die Regnitz. Damit entwässert die Aisch über Regnitz, Main und Rhein in die Nordsee.
Die Aisch durchfließt einen Naturraum der geologisch südwestdeutsches Schichtstufenland genannt wird, umgangssprachlich auch fränkisches Schichtstufenland, weil diese geologische Formation beispielhaft im fränkischen Steigerwald zu sehen ist. Der Steigerwald bildet zusammen mit der Frankenhöhe einen einheitlichen Höhenzug, der durch das breite Tal der Aisch getrennt wird. Auffällig ist das breite und ebene Tal für den verhältnismäßig kleinen Fluss.
Die Uraisch hat sich ein tiefes Tal geschaffen. Dieses Tal wurde nach der letzten Eiszeit aufgefüllt. Die Permafrostböden der Eiszeit tauten auf und die Hänge rutschten ab. Hochwasser spülten das Material fort und ebneten die Fläche ein. So entstand dieses für die heutige Wasserführung viel zu große Tal. Bei Hochwasser kann sich das aber sehr schnell ändern. Die letzten Jahre haben überall in der Bundesrepublik gezeigt, welche gewaltigen Kräfte auch kleine Gewässer entwickeln können. Um diese Hochwasserschäden zu vermeiden hat man in den 1930er-Jahren mit Baumaßnahmen zur Hochwasservermeidung begonnen. Die Aisch wurde begradigt und auf rund 14 Km Länge, von Bad Windsheim bis Dietersheim, wurde eine Entlastungsrinne angelegt, der Flutgraben. Diesem Flutgraben ist am gleichen Standort eine eigene Tafel gewidmet.
Umgangssprachlich wird das Aischtal als Aischgrund bezeichnet und gliedert sich in die Abschnitte oberer, mittlerer und unterer Aischgrund. Wir befinden uns im oberen Aischgrund, der von der Quelle bis nach Neustadt a.d. Aisch geht. Dieser Abschnitt wird geologisch als Windsheimer Bucht bezeichnet. Von Neustadt bis Höchstadt ist es dann der mittlere Aischgrund, ab da bis zur Mündung der untere.
Historisch gesehen befinden wir uns im Rangau. Der Rangau ist die frühere Bezeichnung für die heutige Region Westmittelfranken. Benannt nach dem Bach Rannach, der westlich von Bad Windsheim in die Aisch mündet. Vom Hochmittelalter bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches wurde der Aischgrund von den Hohenzollern beherrscht, genauer gesagt von der fränkischen Linie der Hohenzollern als Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Ansbach. Diese kleinräumige Herrschaftsstruktur brachte viel Leid über die Bevölkerung. Ständige Scharmützel bis hin zu heftigen Kriegen mit den benachbarten Fürsten, vor allem aber mit der Reichsstadt Nürnberg waren die Folge. Erst die Zugehörigkeit zum Königreich Bayern Anfang des 19. Jahrhunderts machte diesen Konkurrenzkämpfen ein Ende.
Eine kulinarische Besonderheit ist der Aischgründer Karpfen. Seit 2012 ist das eine geographisch geschützte Angabe nach EU-Recht. Wer sich über den Aischgründer Karpfen näher informieren will, kann das im Karpfenmuseum in Neustadt a.d. Aisch tun.
Der Blick nach links, Aisch aufwärts, geht Richtung Ipsheim, der Blick nach rechts, Aisch abwärts, geht nach Altheim/Dottenheim, der Blick geradeaus zum Flutgraben. Für den Flutgraben gibt es eine eigene Tafel am gleichen Standort.
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Der Flutgraben
Eine Wasserbaumaßnahme der 1930er Jahre
verfasst vom Arbeitskreis Historie Dorf- und Kulturverein Altheim e.V.
im März 2022
Schaut man vom Standort der QR-Tafel über die Aischbrücke Richtung Norden, sieht man in knapp 300 m Entfernung eine weitere Brücke, die Heubrücke. Da sind wir beim Flutgraben.
In den 1920er- und 1930er-Jahren wurden Flurbereinigungen in den Gemeinden des oberen Aischtals durchgeführt. In diese Flurbereinigungen wurde der Hochwasserschutz eingebunden. Die Aisch wurde begradigt und dazu eine Entlastungsrinne angelegt, der Flutgraben. Verantwortlich für Planung und Durchführung war das Kulturbauamt Ansbach (heute Wasserwirtschaftsamt). Für die arbeitsintensiven Handarbeiten wurde der Reichsarbeitsdienst eingesetzt. Durch die Zeitläufe bedingt, wurde das Bauwerk nicht fertig.
Erst Anfang der 1950er-Jahre erfolgte die Fertigstellung. Da wurden auch die Begleitbäume als Windschutz gepflanzt.
Der Flutgraben beginnt südwestlich von Bad Windsheim nahe der Einmündung des Baches Rannach in die Aisch. Nach dieser Rannach ist der Rangau benannt, die historische Bezeichnung der heutigen Region Westmittelfranken. Nach etwa 14 km mündet der Flutgraben bei Dietersheim wieder in die Aisch. Meist schnurgerade durch das Aischtal verlaufend und gesäumt von mittlerweile altem Baumbestand ist der Flutgraben ein landschaftsprägendes Element. Begleitet wird der Wasserlauf von den ehemaligen Baustellenwegen die heute als Grünwege für Landwirtschaft und Freizeit genutzt werden.
Wegen der völlig ebenen Streckenführung eignen sich diese ehemaligen Baustellenwege hervorragend als naturnahe Wanderwege. Meist ist man alleine unterwegs, gelegentlich trifft man einen Landwirt oder Angler. Man kann Wasserbaumaßnahmen betrachten wie z.B. die Düker. Ein Düker ist ein Bauwerk das die Kreuzung zweier Fließgewässer ermöglicht, wobei eines siphonartig unter dem anderen abtaucht. Drei solcher Düker gibt es am Flutgraben, zwei unter der Aisch hindurch und einer unter der Tief.
In neuester Zeit hat man mit der Renaturierung begonnen. Teilstrecken wurden fertiggestellt am Oberlauf im Bereich Freilandmuseum und bei Lenkersheim. Mit Schleifen und künstlichen Hindernisses wurde der schnurgerade Verlauf aufgelockert und naturnaher gestaltet. Ob, wann und wo das fortgesetzt wird, muss abgewartet werden. In Planung ist ein sog. Kernwegenetz das überörtliche Wirtschaftswege für die Landwirtschaft vorsieht. Diese Wege können auch von Wanderern und Radfahrern genutzt werden. Möglicherweise wird im Zuge dieser Baumaßnahmen auch die Renaturierung fortgesetzt.
Das ursprüngliche Ziel, der Hochwasserschutz, ist gelungen. Heute sind Situationen wie auf dem nachfolgenden Bild Geschichte.
Der Flutgraben ist wie viele andere landschaftsprägende Elemente in einer Datenbank hinterlegt: https://erfassung.kulturlandschaftsforum-bayern.de/karte?lon=11.11392&lat=48.97605&z=8
Hier kann über eine Landkarte das gewünschte Element angeklickt werden.Wer sofort auf den Flutgraben kommen will: https://erfassung.kulturlandschaftsforum-bayern.de/element/d929066b-8338-4461-9800-570a1260ad16
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Der 7-Eichen-Rastplatz
Der 7-Eichen-Rastplatz
verfasst vom Arbeitskreis Historie Dorf- und Kulturverein Altheim e.V.
im September 2022
Mit Datum vom 27. Juni 1832 hat König Ludwig I von Bayern einen Erlass zur Anpflanzung von Eichen herausgegeben. Ziel war es nicht, neue Wälder zu schaffen, sondern an den Waldrändern, an Hecken und einzelnen Standorten ergänzend Eichen zu pflanzen. Diensteifrige Beamte haben es umgesetzt und so wurden auch in der Gemeinde Dietersheim Eichen gepflanzt. Meist schnurgerade und hainartig aufgelockert mit weiten Pflanzabständen.
Hier hat man es einmal anders gemacht und es entstand ein ungewöhnlich gestalteter Rastplatz an der Hangkante mit schöner Sicht auf den Ort und das Schweinebachtal. Ein Kranz von 7 Eichen umringt eine Sitzgruppe mit Tisch. Ursprünglich müssen es 8 Eichen gewesen sein. Das lässt sich aus der Lücke im Kranz schließen und aus der Zahl selbst. Die Zahl 7 symbolisiert unharmonisches oder unnatürliches. Hinter den 7 Bergen, Siebenmeilenstiefel, die 7 Zwerge und dergleichen mehr, alles etwas monströs und ungewöhnlich.
Anders die Zahl 8. Die Zahl 8 symbolisiert Harmonie, Ausgeglichenheit und steht für die Ewigkeit. Wie Wasser das in einem endlosen Kreislauf von Verdunstung und Regen sich immer wieder erneuert. Deshalb kommt die 8 in Verbindung mit Wasser vor. Taufbecken und Brunnen sind achteckig oder rund. Eine rechteckige Wasserstelle ist eine Viehtränke, kein Brunnen. 0 und 8 sind geschlossene Ziffern und eignen sich daher schon von der Form her als Darstellung der Ewigkeit. Nun, Wasser gibt es hier nicht, also ist Zweck der Symbolik die Harmonie und Ausgeglichenheit und vielleicht der Wunsch, dass die Welt ewig so friedlich und ruhig bleibt, wie sie von hier oben zu sein scheint.
Was die damaligen Forstleute zu dieser ungewöhnlichen Anpflanzung bewogen haben mag bleibt unbekannt. Eines haben sie auf jeden Fall erreicht: Dass man sich nach fast 200 Jahren immer noch Gedanken über sie macht.
Erlebniswanderpfad - QR Code Tafel:
Koordinaten: 49°31'60.0"N 10°32'39.5"E oder 49.533323, 10.544292
Google Maps: https://bit.ly/3Bq6pfN
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Das Rathaus
Das Rathaus
verfasst von Robert Christensen
Bürgermeisterim Juli 2022
Das Rathaus
Eine wechselvolle Nutzung kennzeichnet das heutige Rathaus. Erbaut 1929 im Stil der Bürgerhäuser der 20er Jahre wurde es in den Jahren 1929 bis 1963 als Schulhaus genutzt. Hier unterrichteten die Lehrer Hertel, Rosenbauer, Schmidt und Brather. Der Unterricht fand im heutigen Sitzungssaal statt, im Obergeschoss befand sich eine Lehrerwohnung.
Von 1964 bis zum Umzug in den Neubau 1974 betrieb die Sparkasse im Erdgeschoss des Gebäudes eine Nebenzweigstelle. Das Obergeschoss war zu Wohnzwecken vermietet.
Nach dem Auszug der Sparkasse wurden mehrere Räume des Erdgeschosses als Gemeindekanzlei genutzt. Die Sitzungen des Gemeinderats wurden an verschiedenen Orten in Dietersheim bzw. in den Ortsteilen abgehalten. Seit November 1981 finden die Gemeinderatssitzungen im Sitzungssaal im Erdgeschoss des Gebäudes statt.
Bis gegen Ende der 80er Jahre war die Werkstatt des gemeindlichen Bauhofs im Kellergeschoss untergebracht. Seinerzeit hat die Gemeinde einen Bauhofmitarbeiter beschäftigt.
Der barrierefreie Erweiterungsbau des Rathauses begann 2012 und wurde nach der Fertigstellung im Juli 2013 feierlich eröffnet. Aktuell (2022) sind im Rathaus fünf Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte beschäftigt. -
Die Fitness-Insel
Dietersheim bleibt fit!
verfasst von Robert Christensen
Bürgermeisterim Juli 2022
Unsere Fitnessinsel ist für jeden geeignet, da man sich die Intensität jeder Übung selbst wählen kann. Das Gerät ist mit Hinweisschildern ausgestattet, welche die Übung und die dabei trainierten Muskeln darstellen. Alle Übungen, welche mit einem grünen Haken versehen sind, können bei uns durchgeführt werden. Zusätzlich befinden sich noch für alle Übungen QR-Codes zum Abruf bereit. So kann man sich über kurze Filme die korrekte Ausführung ansehen.
Wie vor jeder sportlichen Trainingseinheit sollte man vorab mit einer kurzen Aufwärmphase beginnen, um den Körper auf die folgende Belastung vorzubereiten. Am einfachsten geht dass, wenn man bereits flotten Schrittes oder per Rad zur Fitnessinsel gekommen ist. Das Muskeltraining lässt sich an der Säule absolvieren, auf der Du die z.B die Seile und Stepper findest. Das anschließende Dehnprogramm für Deine Muskeln findest Du an der Säule gegenüber.
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Der Biber
Haben Sie gewusst?
Biber als Fastenspeise
verfasst von Gudrun Ruttmann-Völlinger
Beauftragte für Natur und Umweltim Juni 2022
Biber waren eine beliebte Fastenspeise.
Durch die Schlitzohrigkeit von Mönchen landete der Biber als „Fisch“ auf deren Tellern.
Weil der Biber einen schuppigen, platten Schwanz hat wurde aus dem Säugetier kurzerhand ein Fisch und durfte während der Fastenzeit gegessen werden.
Auch jetzt landet der Biber wieder auf unseren Tellern. Da das Fleisch nicht gehandelt werden darf, ist der Genuss meist Jägern vorbehalten, die eine Genehmigung für den Einzelabschuss hatten.
Einstmals war der Biber stark verbreitet, wurde aber in den letzten Jahrhunderten wegen seines
wertvollen Pelzes, eines der dichtesten Felle im Tierreich, seines Fettes und nicht zu vergessen der beträchtlichen Schäden, vor allem an Weichhölzern, fast ausgerottet.Jetzt ist er wieder auf dem Vormarsch und überall können seine Biberburgen und Dämme bestaunt werden. Charakteristisch sind die kegelförmigen Bissspuren, mit seinen starken Nagezähnen ist er leicht in der Lage, auch die dicksten Weiden und Obstbäume zu fällen.
Rinde und kleine Zweige dienen als Nahrung, während stärkere Äste zum Bau von Dämmen oder Burgen verwendet werden. Ist eine Weide gefällt, bildet sich eine Lichtschneise am Ufer die sofort mit Tieren und Pflanzen besiedelt wird, jedoch nur für kurze Zeit, denn Weiden wachsen schnell wieder nach.
Dämme und Burgen findet man im kurzen Abstand voneinander. Eine Burg, in der sich Kammern befinden, kann leicht bis 1,5 Meter aus dem Wasser ragen, der Eingang befindet sich immer unter Wasser. Auch an den Uferböschungen wird ein unterirdischer Bau angelegt, in dem der Biber im Winter, die meiste Zeit schlafend verbringt. Sein Revier erstreckt sich bis zu 15 Meter ins Landesinnere.
Hier ist Vorsicht geboten, Schlepper und auch Fußgänger können leicht einbrechen, es ist unglaublich, was der Biber an Erdbewegung stemmt, oft tun sich richtige Krater auf.
Jedoch ist nicht alles schlecht!
Seine Dämme verlangsamen den Flußlauf und beugen Hochwasser vor, sie bieten neuen Lebensraum für Fische, Amphibien, Insekten und Vögel.Der lateinische Name des Bibers lautet „Castor fiber“ und er ist Europas größtes Nagetier. Er wird bis zu 1,35 Meter lang, ca. 30 kg schwer und etwa 20 Jahre alt Von April bis Juni bringt der Biber 1 – 4 Junge zur Welt, die von den Eltern und älteren Geschwistern umsorgt werden. Sind die älteren Jungtiere geschlechtsreif, verlassen sie den Bau. Mehr als die Hälfte der Jungtiere überleben die ersten 2 Jahre nicht. Gerade im Frühjahr, wenn durch starke Regenfälle die Bäche anschwellen, ertrinken viele. Natürliche Feinde sind Greifvögel oder Füchse.
Biber sind in der Dämmerung und nachts aktiv, in dieser Zeit kann man die Tiere am leichtesten
beobachten. Bringen sie viel Zeit und Geduld mit, denn der Biber ist in der Lage, 15 Minuten unter Wasser zu verbingen.Ist ihr Interesse geweckt?
Herr Walter Hrdina, ehrenamtlicher Biberberater übernimmt gerne Biberexkursionen. Teilnehmerzahl mind. 5 Personen nach terminlicher Absprache.
Viele Grüße
Ihre Natur und Umweltbeauftragte Gudrun Ruttmann-Völlinger
Zu Fragen rund um den Biber gibt es im Landratsamt Neustadt Aisch die Anlaufstelle Bibermanagement . Grundsätzlich gilt: §44 Abs. 1 und 2 BNatSchG
Es ist grundsätzlich verboten dem Biber nachzustellen, ihn zu fangen, zu verletzen oder zu töten.Des weiteren ist es aber auch verboten, den Biber zu stören, seine Bauten und Dämme zu beschädigen oder zu zerstören
Erlebniswanderpfad - QR Code Tafel:
Koordinaten: 49°33'12.1"N 10°33'22.1"E oder 49.553365, 10.556125
Google Maps: https://bit.ly/3DyVCCE
Befestigt ist die QR Code Tafel am Aischtal-Radweg / Obere Heubrücke
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Die Eichenhaine
Die Eichenhaine
verfasst vom Arbeitskreis Historie Dorf- und Kulturverein Altheim e.V.
im Juni 2022
Mit Datum vom 27. Juni 1832 hat König Ludwig I von Bayern einen Erlass zur Anpflanzung von Eichen herausgegeben. Als Folge dieses Erlasses wurden auch in der Gemeinde Dietersheim Eichen gepflanzt, schnurgerade und hainartig.
Dieser König Ludwig I regierte von 1825 bis 1848 und war von ungewöhnlicher Tatkraft. Aufgewachsen in der Zeit Napoleons und geprägt durch die Befreiungskriege gegen Napoleon war er durch und durch von „teutscher“ Gesinnung.
Ein Zitat von ihm lautete: „keiner soll sagen er kenne Teutschland, wenn er nicht München gesehen hat“. Und so baute er seine Residenzstadt so aus, dass heute noch seine Gebäude, Straßen und Plätze das Rückgrat jeder Besichtigungstour in München bilden. Feldherrnhalle, Ludwigstraße, Siegestor, Königsplatz usw.
Das Oktoberfest geht auf seine Hochzeitsfeier am 17. Oktober 1810 zurück. Unter seiner Regierung fuhr 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland zwischen Fürth und Nürnberg, und es wurde ein Kanal gebaut, der 1843 eingeweihte Ludwig-Main-Donau-Kanal. Er veranlasste dass aus Baiern Bayern mit dem griechischen y wurde. Er war ein glühender Verehrer der griechischen Antike und erreichte dass sein Sohn Otto König von Griechenland wurde.
Dieses griechische Engagement war keine ruhmreiche Herrschaft, sie endete mit der Vertreibung Ottos, aber sie dauerte immerhin 30 Jahre und hinterließ den Griechen die Landesfarben weiß und blau und das Brauereiwesen. Dieser Ludwig mit seiner teutschen Gesinnung veranlasste also die Anpflanzung von Eichen,desdeutschenSymbolbaumes.Diensteifrige Beamte haben es umgesetzt. Ziel war es nicht, neue Wälder zu schaffen, sondern an den Waldrändern, an Hecken und einzelnen Standorten ergänzend Eichen zu pflanzen.
Das Ergebnis sehen wir heute noch in den Eichenhainen die mittlerweile knapp 200 Jahre alt sind. -
Der Diptam
Haben Sie gewusst?
Der Diptam
verfasst von Gudrun Ruttmann-Völlinger
Beauftragte für Natur und Umweltim Juni 2022
Haben Sie gewusst, dass in den Hügeln im Wald von Altheim eine botanische Rarität beheimatet war und vielleicht noch ist?
Im Mai bis Juni blühte hier der stark nach Zimt duftende Diptam. Erkennungsmerkmal ist nicht nur sein Duft, auch seine imposante Erscheinung mit 4-5 cm großen rosafarbenen dunkel geaderten Blüten mit ihren langen gebogenen Staubfäden.Diptam gehört zu der Familie der Rautengewächse und wird bis zu 120 cm hoch, bevorzugt warme trockene Magerwiesen, lichte trockene Waldränder und Wälder auf kalkreichen Böden. An sehr heißen Tagen verdunstet das ätherische Öl aus den Drüsen der Pflanze und entfaltet seinen typischen Zimtgeruch. Diptam ist geschützt, die Staude giftig und Kontakt kann fototoxische Reaktionen hervorrufen.
Bis vor 20 Jahren pilgerten Hobbybotaniker nach Altheim, um dieses überaus seltene Erscheinungsbild mit eigenen Augen zu sehen. Denn weltweit gibt es nicht mehr viele Orte an welchen der Diptam wächst. Auch im Altheimer Wald ist er auf Grund von Veränderungen verschwunden oder eben so versteckt, dass ihn schon lange niemand mehr gesichtet hat.
Die Zeiten in denen man den Diptam schon von weitem riechen und ein üppiges Blütenfeld bestaunt werden konnte sind leider vorbei.Da Diptam eine wichtige Futterplanze des Schwalbenschwanz ist, löst sein Verschwinden aus der Natur eine Kettenreaktion aus. So hoffen wir, dass dennoch einige Pflanzen im Verborgenen wachsen.
Erlebniswanderpfad - QR Code Tafel:
Koordinaten: 49°33'15.5"N 10°30'36.5"E oder 49.554304, 10.510126
Google Maps: https://bit.ly/3qKXKPV
Befestigt ist die QR Code Tafel in der Kaubenheimer Str. / Kreuzung Hausenhof
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Der Hirschkäfer
Haben Sie gewusst?
Der Hirschkäfer
verfasst von Gudrun Ruttmann-Völlinger
Beauftragte für Natur und Umweltim Juni 2022
Der Eichenwald am Ortsende von Dietersheim beheimatet den inzwischen selten gewordenen Hirschkäfer.
Er ist einer der bekanntesten Käferarten bei uns, schon wegen seiner auffälligen Erscheinung.Die geweihartigen Kieferverlängerungen sind ausschließlich für den Paarungskampf, bei dem sich die Käfer jedoch nicht verletzen.
Die Hirschkäfer leben ausschließlich in alten Eichenwaldbeständen wie in Dietersheim.
Dort ernähren sie sich von austretenden Baumsäften und betreiben ihre Kinderstuben.
Die Larve lebt bevorzugt unterirdisch in altem Eichenholz, kann bis zu 11 cm lang werden und benötigt 5 Jahre bis 8 Jahre, bis die Vollendung zum Käfer abgeschlossen ist.Das Aussterben der Tiere kann nur durch konsequenten Schutz verhindert werden.
Da der Hirschkäfer fliegen kann, ist die Umgebung von alten Eichenbeständen sein Bewegungsradius.Aktiv sind die 25-75 mm großen Tiere von Mai bis August und so mancher Spaziergänger hat das Glück, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Während die Männchen ein Geweih tragen, sind die Weibchen deutlich kleiner und nur mit kurzem Kieferwerkzeug ausgestattet, jedoch sind beide glänzend braun bis dunkelbraun.
Sollte der Käfer schwarz sein, mit kurzen Oberkiefern, haben Sie einen Balkenschröter gefunden, er hat einen ähnlichen Lebenszyklus und Lebensraum, hält sich jedoch bevorzugt in Buchenwäldern auf.Melden Sie den Standort ihres Hirschkäferfundes auf www.hirschkaefer-suche.de
Dort finden Sie alle Informationen rund um den Hirschkäfer und seinen Schutz.
Bitte helfen Sie, die biologische Vielfalt zu erhalten.Mit entomologischen Grüßen
ihre Natur und Umweltbeauftragte Gudrun Ruttmann-Völlinger -
Das Schützenhaus Dietersheim
Schützengilde Dietersheim e.V.
Bürgertreff und Schützenverein unter einem Dach
verfasst von Marc Braun
im Juli 2022
Chronik der Schützengilde Dietersheim
Am 31. Januar 1901 wurde in Dietersheim eine Schützengesellschaft gegründet, aus der 1931 der Junglandbund Dorfgemeinschaft Dietersheim hervorging. Dieser wurde aber bald wieder in den Kriegswirren verboten.
Am 09. November 1960 trafen sich 9 Interessenten im Ortsgasthaus mit dem Gedanken, wieder neu mit der Gründung eines Schießsportvereins anzufangen.
Nach einigen Gesprächen stand der Neugründung der Schützengilde Dietersheim nun nichts mehr im Wege und am 19. November 1960 fand die Gründungsversammlung statt.Die Fahne des ehemaligen Junglandbundes wurde durch engagierte Bürger über die Kriegswirren hinweggerettet und wurde 1961 restauriert und schmückt seither eine Seite der neuen Vereinsfahne.
Im September 1961 wurde das neue Schützenhaus eingeweiht und bietet bis heute den Raum für die schießsportlichen Aktivitäten und die Veranstaltungen der Schützen.
Im November 2009 wurde dann zusätzlich die Abteilung Bogenschießen neu gegründet.
Bis heute sind Gewehr-, Pistolen- und Bogenschützen aktiv im Vereinsleben und mit ca. 140 Mitgliedern geht die Schützengilde Dietersheim erwartungsvoll in die Zukunft.
Ebenso sind wir seit 2022 auch in Kooperation mit der Gemeinde Dietersheim als „Bürgertreff Schützenhaus“ aufgestellt und bieten den Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde einen Platz um sich zu treffen, zu feiern oder sich im Biergarten zu erfrischen.
Unser Schützenhaus ist dienstags ab 19.00 Uhr geöffnet und bietet eine Bewirtung und die Möglichkeit zum Schießen und zum Schiesstraining.
Weitere Informationen und Kontakte unter: www.sgi-dietersheim.de